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WAY YOGA | Wiki

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Selbstwert vs. Ego - Das Selbst im Yoga
Ein Beitrag von J. O.

Das Selbst, der Atman ist die unsichtbare Grundlage, das wirkliche Selbst, die Weltseele.
Atman ist der göttliche Funken in jedem Menschen, die Wirklichkeit hinter jedem Schein.
Der Atman ist frei von jeglicher Bindung. Er handelt nicht, besitzt nichts, stirbt nicht. Er istunsterblich. Er ist das Wesen des Individuums. Er wohnt als Geist, umgeben von fünf Hüllen im menschlichen Körper und verbirgt das Geheimnis dessen, was sich physisch fassen lässt.

Atman ist die wahre Antriebsfeder, die hinter den Impulsen der physischen Ebene steht. Es heißt, dass es unmöglich sei, das Selbst zu beschreiben, es enthüllt sich allein durch die Erfahrung des Selbst durch das Selbst.

Die sich ständig verändernden mentalen Muster (Vrittis) verhindern das Erfahren des Selbst, da sich der Übende mit den Mustern identifiziert.

Ziel im Yoga ist es, diese Muster ruhen zu lassen. Erst dann wird das innere Licht (Purusha) sichtbar.

Neben dem wirklichen Selbst existiert das meinende Selbst (Citta), kann als der Geist oder das Bewusstsein übersetzt werden. Wörtlich heißt es „das, was gesehen wurde“, also alles Gesehene, Erlebte, Erkannte wird Teil von Citta. Es ist das, was vorgibt zu sehen oder zu erkennen.
Es erfüllt uns durch konstante Aktivität, nimmt so eine überdimensionale Rolle ein und verdrängt so Atman.

Citta denkt, ob logisch oder klug oder neurotisch: Es beherbergt das Ego-Ich genauso wie die Ebene komplex-logischen Denkens und auch intuitiver Erkenntnis. Es sorgt dafür dass Entscheidungen gefällt und Handlungen umgesetzt werden.

Nach Patanjali wird das Bewusstsein ruhig, wenn wir eine innere Haltung kultivieren, die sich dem Glück anderer freundlich zugewandt zeigt und von Mitgefühl für leidende Wesen geprägt ist, eine Haltung, die ehrliche Freude über Gutes zum Ausdruck bringt und von Gelassenheit gegenüber dem Negativen zeugt.
Citta kommt ebenso zur Ruhe, wenn die Atmung kontrolliert wird, besonders wenn der Fokus in der Ausatmung liegt und auf der
Stille die ihr folgt. Die Fokussierung auf feine Sinneswahrnehmungen außen oder auf das Strahlen in uns selbst führt zur Beruhigung, sowie jede andere Form der Meditation.

Das Ego, Ahamkara, bedeutet wörtlich übersetzt der Ich-Macher. Dies ist ein treffender Begriff, denn das Ego ist in der Tat genau das: eine mentale Instanz, die allen Dingen, die wir erfahren das Etikett „Ich“ anheftet. So wird aus einer Wahrnehmung „meine Wahrnehmung“ und aus einem Gefühl „mein Gefühl“. Ahamkara bindet an alle Dinge und Erfahrungen unseres Lebens seine Fäden und hält sie so zusammen.
Es erschafft zu eine Vielfalt dessen, was uns ausmacht oder auszumachen scheint. Ahamkara ist an allen mentalen Vorgängen beteiligt.

Im spirituellen Kontext gilt das Ego als ein Übel, in den Yogaschriften als Klesha, als eine der Hauptursachen des Leidens und heißt hier Asmita.

Es fürchtet ständig um seine Existenz und es die Quelle der Angst vor dem Tod. Es legt zu viel Wert auf das oberflächlich verstandene Selbst, fühlt sich getrennt von Gott und der Welt. Es ist Ich-Zentriert.

Auf der einen Seite erfolgt also durch das Ego eine notwendige Einordnung und Strukturierung von Mein und Dein, von Erfahrungen und Erinnerungen. Auf der anderen Seite nimmt diese Ich-Bezogenheit den Blick auf die Ganzheit, die essenzielle Einheit der Schöpfung.
Diese Abspaltung, das Gefühl vom Ganzen getrennt zu sein, löst wiederum einen Wachstumswillen aus.
Das Ego möchte dem „Ich bin“ immer mehr hinzufügen, es will dominieren und kontrollieren. Aus dem natürlichen und notwendigen Selbstbehauptungswillen wird so Machtwille.

Die Hauptursachen des Leidens liegen sehr tief. Sie können überwunden werden, indem der Geist zu der Quelle zurückkehrt, der er entspringt. Dies geschieht durch Meditation.

Sie überwindet die Identifikation mit den mentalen Mustern.

Es sind also die Achtsamkeit, das Zur-Ruhe-Kommen, die den Weg nach Innen bahnen.

Die Meditation macht uns die leidhaften Muster bewusst und ermöglicht uns die Auflösung. Jedoch gibt Patanjali zu bedenken, dass der Wunsch das Leiden aufzulösen ewig währt.
Das Leiden wird also vorerst reduziert und kann erst durch das Erreichen von Samadhi, dem vollständigen Zur-Ruhe-Kommen des Geistes aufgelöst werden und gibt den Hinweis „Lass es los, nimm es an, erst dann kannst du darüber hinweg schauen“.

Zudem bietet uns die Yoga Philosophie Umschulungen des Verhaltens, um die störenden Kräfte zu vermindern, den Blick auf das Selbst klarer zu machen.

Im Yogasutra sind dies die 5 Niyamas :
Reinigung, Genügsamkeit, Disziplin, Selbststudium, Hingabe.

Die Hatha Yoga Pradipika beschreibt 10 Niyamas :
Diszipliniert Leben, soziale Verantwortung, Zufriedenheit, Glaube an Gott, Verehrung von Gott, Rezitation von Mantras, Hören und Studieren von Schriften, Anstand, Kritischer Verstand, Opfer Wenn Prana ohne Bewegung ist, ist auch Citta ohne Bewegung.

Zur Kontrolle der Atmung gibt es vielfältige Atemübungen, Pranayama genannt. Ziel ist es durch Atemkotrolle, auch das Prana (die Lebenskraft), den Geist zu kontrollieren. Egal ob Arbeits- oder Schlafgewohnheiten, Übungspraxis oder Ernährung.
Alles hat Einfluss auf unseren Atem und somit auf die Verteilung von Prana.

Negative emotionale Tendenzen und Stress zehren am Körper und am Prana. Die Atemübungen wirken dem entgegen.
Und wenn schließlich der Atem ruhig ist, erlangt der Geist die Fähigkeit zur Konzentration, der Rückzug der Sinne nach innen kann erfolgen.

Was nun folgt ist die Möglichkeit Citta zu verändern. Mentales Training um die physischen Strukturen des Gehirns neu zu verknüpfen.

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