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WAY YOGA | Wiki

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Das Yoga Sutra
Ein Beitrag von B. Menkö

Das Yoga Sutra des Philosophen Patanjali gehört zu den Klassiker der Yoga Schriften, und es bildet einen zeitlosen Leitfaden für das Verstehen der Yogaweltanschauung. Das rund 2000 Jahre alte Werk setzt sich aus 195 Leitsätzen, den Sutren auch Fäden übersetzt, zusammen, die in vier Kapiteln, Pada, unterteilt sind. Zum Anfang des Buches wird der Dialog zwischen Sriram und seinem Lehrer Sri T.K.V. Desikachar beschrieben, der dem Autor Fragen zum Yogasutra stellt anstatt ihm ein Vorwort zu schreiben.

Nach den Danksagungen schreibt Sriram im Vorwort seiner Interpretation unter anderem auch die zentrale Idee des Yogasutra: „Das Yogasutra inspiriert uns, das meinende, denkende Selbst - Citta- zu erforschen, ihm auf die Schliche zu kommen, um einen klaren Weg aus Schwierigkeiten zu finden„ Anschließend folgt eine Erklärung zur Schreibweise und Aussprache der Sanskritwörter. Sriram fast zu Beginn jedes der vier Kapitel deren Hauptaussage zusammen und erläutert sie kurz. Dannach steht jedes Sutra auf einer eigenen Seite. Jeder Satz wird in der Orginalschrift des Sanskrit, dem Devangari, dargestellt. Darunter für uns in lesbare Schrift geschrieben und danach auf deutsch übersetzt. Jedes Wort wird anschließend getrennt ins Deutsche übersetzt und zum Schluß vom Autor erläutert. Zum Ende des Buches schließt er mit einem Glossar, in dem die wichtigsten Sanskrit- Begriffe erklärt werden, ab.

Samadhi-Pada - Die Vollkommene Erkenntnis

Im ersten Kapitel, bestehend aus 51 Sutren, wird erklärt, was der Geist / Citta – das meinende Selbst – ist und wie er funktioniert. Auch die unterschiedlichen Stufen des Bewusstsseins und die Arten von Samadhi, die es gibt, werden beschrieben. Ein weiterer Weg die Vrittas, die Wellen des Geistes zu stoppen, ist das Besinnen auf Isvara, eine zeitlose und vollkommene Kraft, die in jedem Menschen ruht und ihm in allen Zeiten als Inspiriationsquelle dient. Durch Anbindung an diese Kraft sind wir verwurzelt und haben Vertrauen.

Eine weitere Thematik sind die Hindernisse, die entstehen, wenn wir nicht „verwurzelt“ sind bzw. uns „Sraddha“ fehlt – die Fähigkeit zum Vertrauen. Die 9 Hindernisse sind: Krankheit, Trägheit, Unentschiedenheit, Hast, Faulheit, Abgelenktheit, Fehleinschätzung, fehlende Zielstrebigkeit, Unbeständigkeit. Sie führen zur Zerstreuung des Citta. Sie sind die Zeichen dafür, dass wir in diesem Moment nicht in uns ruhen. All diese Hindernisse bringen Leiden /Dukrha mit sich. Die Heilmittel, welche alle mit beharrlichem Üben und Gleichmut umgesetzt werden, um uns aus unserem Leiden heraus zu helfen sind:

- sich von Weisen inspirieren zu lassen

- auf eine ruhige Atemtechnik um den Geist zu klären

- sich auf sein inneres Licht zu konzentrieren

-Besinnung auf die 4 wesentlichen Gefühle (Liebe, Mitempfinden,Enthusiasmus, Vergeben)

- meditative Ausrichtung des Geistes auf ein bestimmtes Thema oder Objekt, das unsere Gefühlswelt positiv anspricht.

Wenn die Hindernisse schwächer werden, sieht man die Dinge wie sie wirklich sind, das Citta wird zu einem klaren Kristall, umso besser er geschliffen ist umso klarer die Erkenntnisse. Der Zustand der Selbstbesessenheit wird zu einem Zustand der Selbstvergessenheit. Dies ist ein Zustand der vollkommenen Erkenntnis, genannt Samadhi. Mit Samadhi ist ein Geisteszustand gemeint, der über das normale Bewusstsein hinausgeht und als überbewusster Zustand bezeichnet werden kann.

Sadhana-Pada - Die Übung

Im zweiten Kapitel, bestehend aus 55 Sutren, wird der Übungsweg des Yogas behandelt. Kriya Yoga, Yoga des Handelns, läßt sich durch unser alltägliches bewusstes Tun und Handeln erklären. Enscheidend dafür ist die innere Haltung, mit der wir eine Tätigkeit ausführen. Jede Aktivität kann als Übung des Yogas angesehen werden, die mit folgenden drei Qualtitäten ausgeführt wird: Leidenschaft, Vernunft und Hingabe. Als nächstes werden die Klesas, die störenden Kräfte beschrieben. Sie werden als tief sitzende Kräfte erklärt, die unser Denken und Handeln beeinflussen. Diese Kräfte sind: die Verwechslung, egozentrisches Verhalten, blinde Anziehung, Vorurteil und Angst Das Yoga Sutra beschreibt diese fünf Klesas wobei die Verwechslung, das stärkste unter ihnen ist. Verwechslung ist wie ein inneres Urteil, das die reale Gegenwart vorwegnimmt und statt dessen etwas eigenes präsentiert, basierend auf dem Wissen der Vergangenheit. Dann folgen die allgemeinen Regeln für die Übung, der achtgliedrige Yogaweg, der uns dabei helfen kann uns aus den Verflechtungen unseres Denkens zu befreien. Alle verschiedenen Glieder sind in ihrer Wichtigkeit gleichwertig zu betrachten und ganzheitlich wirkend. Das bedeutet sie beeinflussen und motivieren sich auf allen Ebenen im Üben und Verhalten.

Die ersten 5 Übungsglieder auf dem fünffachen Pfad werden in diesem Kapitel beschrieben:

1.Yama: Verhalten gegenüber anderen Menschen: Gewaltlosigkeit, Wahrhaftigkeit, Nicht Stehlen, im Bewusstsein des Höchsten weilen, Nicht Horten

2.Niyama: Verhalten gegenüber uns selbst:Reinigung, Genügsamkeit, Disziplin, Selbststudium, Hingabe

3. Asana: Körperhaltungen

4. Pranayama: Führung des Atems

5. Pratyahara: Sinnesbeherschung

Vibuthi-Pada - Die ungewöhnlichen Ergebnisse

Im dritten Kapitel, bestehend aus 55 Sutren, folgen die letzten 3 Glieder des 8-fachen Yogaweges. Es ist der Abschnitt über die besonderen Fähigkeiten, die da lauten: „Es ist nicht möglich, sich den letzten drei Übungsgliedern zu widmen, wenn die Grundlagen fehlen, die die ersten fünf Übungsglieder aufbauen.“

Diese werden als Samyama (Versenkung) bezeichnet und umfassen:

6. Dharana: anhaltende Ausrichtung

7. Dhyana: stilles Reflektieren

8. Samadhi: vollkommende Erkenntnis

In diesem Kapitel wird also über das Erlernen und die Wirkung der Meditation gesprochen.

Die Wirkung der Samyamas besteht nun darin, dass für den Übenden keine Verwechslung mehr möglich ist und die Erkenntnisse klar werden.

Kaivalya-Pada - Die Befreiung

Das vierte und letzte Kapitel, besteht aus 34 Sutren.

Das Yoga Sutra führt in diesem Merkmale auf, die für eine dauerhafte persönliche Veränderung wichtig sind. Laut Srirams Interpretation ist Kaivalya-Pada eine Darlegung über die Freiheit. „Im vierten Kapitel legt das Yogasutra die Merkmale fest, die eine standhaft positive Veränderung der Persönlichkeit auszeichnen.“

Ein wirklich freier Mensch, so heißt es hier, zeichnet sich dadurch aus, dass sein Tun vollkommen absichtslos ist. Das Ziel des absichtlosen Tuns wird erschwert durch den Bann der Kleshas, durch die wir uns sehr schnell eine Meinung bilden und in alte gewohnte Handlungsmuster zurückfallen. Wie ich etwas wahrnehme hängt stets von der Ausrichtung meines Geistes ab; bei veränderter Ausrichtung präsentiert sich das gleiche Thema/ die gleiche Situation völlig anders.

Ein vollkommen freier Zustand, in dem es keinen Rückfall mehr gibt. Das Leben verläuft im Gleichklang, das Innere des Menschen leuchtet unverhüllt hervor.

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